Northeim/Uslar (lpd). Die Entwicklung der Firma LOTT-Autoteile in Uslar gleicht einer kleinen Erfolgsgeschichte. Das von zwei Brüdern geführte Unternehmen liefert Autoteile in die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Allein in 2016 vertrauten rund 300.000 Kunden weltweit auf die Waren aus Uslar. Bis zu 4.000 Pakete können täglich gepackt und versendet werden.

Dass diese Zahlen keine Selbstverständlichkeit sind, wissen Carsten und Alexander Lott aus eigener Erfahrung. Nachdem ihr Vater Werner Lott 1987 die Firma gegründet hat, gab es auch schwierigere Jahre für das Unternehmen. Umso erfreulicher ist es, dass heute rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden. 

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, die gemeinsam mit Holger Missling von der Wirt-schafts- und Projektförderung des Landkreises Northeim und Thorsten Schminke von der Wirtschaftsförderung der Stadt Uslar vor Ort war, zeigte sich erfreut über das Engagement der Brüder. „Ich freue mich, dass zwei Brüder diese Aufgabe so verantwortungsvoll teilen. Ihrem Unternehmergeist ist das Wachstum der Firma zu verdanken. Der Landkreis Northeim als Wirtschaftsstandort kann von solchem Mut nur profitieren“, sagte sie und hofft auf weitere Beispiele dieser Art im Landkreis.

Tatsächlich waren es Alexander und Carsten Lott, die sich getraut haben neue Wege zu gehen. Neben dem Ladengeschäft starteten sie auch einen Online-Versandhandel und konnten sich so nicht nur regional, sondern auch überregional am Markt etablieren. 

Inzwischen ist das Ladengeschäft rund 250 Quadratmeter groß, das Lager bietet auf 10.000 Quadratmetern Fläche bis zu 500.000 Autoteilen Platz, wovon 150.000 dauerhaft verfügbar sind. Darunter auch die Eigenmarke des Unternehmens. „Es handelt sich um sogenannte Identteile, die im Vergleich zu den Teilen der Autohersteller um bis zu ein Drittel günstiger sein können,“ beschreibt Carsten Lott das Geschäftsfeld der Firma.

Zu den Kunden gehören Werkstätten, aber rund 80 Prozent seien Privatleute. Auch deshalb ist es wichtig, entsprechend geschultes Personal zu haben. „Wir beschäftigen Logistiker, KFZ-Mechaniker, KFZ-Meister und kaufmännisches Personal. Alle sind hochqualifiziert und häufig selbst ausgebildet,“ informiert Carsten Lott. Bei LOTT-Autoteile kann eine Ausbildung im Bereich Lagerlogistik, Groß- und Außen-handel oder Bürokommunikation begonnen werden. In dem neuen Bürogebäude, das die Firma erst kürzlich erworben hat, ist sogar ein Fitnessstudio für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet. 

Im Gespräch mit der Landrätin ist auch das Thema Breitbandausbau zur Sprache gekommen. Die Geschäftsführer berichten von großen Schwierigkeiten mit dem Telekommunikationsanbieter sowie hohen finanziellen Belastungen für einen schnellen Anschluss. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel äußerte diesbezüglich ihr Unverständnis und wird sich mit dem zuständigen Berater des Telekommunikationsunternehmens in Verbindung setzen.

Alexander Lott bedauert es, dass es die kreiseigene Förderung für kleinere und mittlere Unternehmen nicht mehr gibt. Sie selbst seien bereits in den Genuss gekommen und würden sich wünschen, wenn auch andere Unternehmen der Region davon profitieren könnten. Auch Landrätin Astrid Klinkert-Kittel sieht in diesen Förderungen eine Chance für die regionale Wirtschaft: „Kleinere und mittlere Unter-nehmen sind das Rückgrat der Wirtschaft im Landkreis Northeim. Sie zu stärken und zu unterstützen ist deshalb von besonderer Bedeutung.“ Deshalb kann sie sich vorstellen, über eine Wiedereinführung entsprechender Förderungen nachzudenken, sobald die Entschuldung des Kreises weiter vorangeschritten ist. 

Das neu erworbene Grundstück bietet den beiden Brüdern viel Raum und Fläche für die Umsetzung neuer Ideen. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel drückt ihnen dafür die Daumen.

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