Northeim (hakö). Keine Frage, Northeim braucht eine neue Sporthalle. Und das ganz dringend. Jedem sollte bewußt sein, wenn es zum Neubau kommt, hier muß ein Generationen-Projekt, ein Leuchtturm entstehen in enger Nachbarschaft zu den Bildungsstätten und zur 50m-Schwimmhalle, künftig unter anderem zu nutzen von Schulen, Vereinen und Verbänden.

Der derzeitige bauliche Zustand ist mehr als blamabel und wirklich kein Aushängeschild für Northeim. Entsprechend sind mitunter die Kommentare und "höfliches Kopfschütteln" auch namhafter Gästemannschaften der Northeimer Handballer.

Der ambitionierte Drittligist hat mit seinem lobenswerten Engagement gerade auch im Nachwuchsbereich zusammen mit dem Gymnasium Corvinianum und seinen Erfolgen im Damen- und Herrenbereich in den letzten Jahren Northeim als Sportstadt in den Fokus gerückt. Die Stadt, auch das Rathaus, wie auch immer besetzt in der Chefetage, wäre zu großem Dank verpflichtet. Wo bleibt dieser eigentlich in der Öffentlichkeit?

Wünschenswert wäre ein Sportzentrum, das weit über die Kreisstadt hinaus leuchtet. Denkbar wäre sogar eine belebende Außenstelle des Jugendgästehauses. Hier übernachten bereits seit Jahren Sportgruppen aus ganz Deutschland, die in der schmucken Schwimmhalle beste Trainingsbedingungen vorfinden. Eine Großsporthalle wäre ein Angebot, um neue Teams nach Northeim zu locken, wie übrigens auch die hiesige Sportschule von Mark Haubold / Karate. Mal darüber nachdenken.

Wann begreifen endlich Politik und Verwaltung samt Tourismusexperten, die hervorragende Lage von Northeim im Fadenkreuz alter Handelswege, A7 Nord-Süd und Ost-West-Verbindungen zu vermarkten? Ein Kommunikationsplan "Sporthalle/Schuhwallhalle" scheint nicht zu existieren. Wo sitzen sie, die Experten und Strategen für Großprojekte? Sie sollten für Transparenz sorgen. "Sandkastenspiele" müssen in der Rhumestadt endgültig der Vergangenheit angehören. Leerstände in der City sind schon schlimm genug.

Im digitalen Zeitalter ist eine neue Dynamik gefragt, Basis für städtisches Leben und Wirtschaftstreiben. Ein kluger Stadtrat sollte sich besinnen und ab sofort nur noch mit zukunftsgerichteten Vorhaben beschäftigen und Wirtschaft, Bildung und Sport als Schwerpunkte definieren.

Das wäre "neue, notwendige Energie" für eine zeitgemäße Infrastruktur. Eine große Aufgabe für unsere Volksvertreter in den Parlamenten. Zu groß? Und noch etwas: Arbeitspapiere der Projektgruppen dürfen ruhig öffentlich gemacht werden. Wie schon so oft: Meine Hoffnung - Kluge, kreative Antworten kommen nicht selten auch aus dem Kreis unserer Bürgerinnen und Bürger. Gerade sie sollten von Beginn an für neue Eckpfeiler zum Wohle der Stadt Northeim sensibilisiert werden und Planungen voran treiben, bevor Verwaltungsvorlagen Fraktionszwang unterliegen und das Thema "Neue Sporthalle" womöglich noch in Teeküchen verschwindet.

 

Fotos: Hartmut Kölling