Moringen (red). Das Handwerk benötigt weiterhin dringend Fachkräfte. Umso wichtiger ist es, dass Betriebe Flagge zeigen und sich für das wichtigste Fundament, die Ausbildung des Nachwuchses, engagieren. Aus diesem Grund zeichnet die Handwerkskammer seit 2021 alle Ausbildungsbetriebe, die pro Jahr einen oder mehrere Auszubildende erfolgreich bis zur Prüfung begleitet haben, mit einer Urkunde aus. Für das Ausbildungsjahr 2022 wurden im Februar mehrere hundert Betriebe postalisch ausgezeichnet.

Um die besondere Leistung zur Zukunftssicherung zu würdigen, überreichten Tobias Dunkel, Abteilungsleiter der Beruflichen Bildung der Handwerkskammer, an der Seite der Kreishandwerksmeister aus den Landkreisen Hildesheim, Holzminden und Northeim die Urkunden an vier Ausbildungsbetriebe persönlich.

Landkreis Northeim: Windelband GmbH aus Moringen und Elektro Johanns GmbH aus Einbeck

Gleich zwei Betriebe aus dem Landkreis Northeim wurden mit einer Urkunde für ihre besonderen Ausbildungsleistungen geehrt. „Sie haben hier eine beeindruckende Ausbildungsbilanz, fast alle Auszubildenden haben ihre Ausbildung hier erfolgreich abgeschlossen“, erläutert Tobias Dunkel bei der Urkundenübergabe an den Betrieb Windelband GmbH aus Moringen. Neben Metallbauern bildet das Unternehmen von Geschäftsführerin Heidrun Windelband aktuell Feinwerkmechaniker aus, erst vor kurzem wurde eine große neue Produktionshalle gebaut. Sohn und Tochter von Windelband sind ebenfalls im Betrieb aktiv, die Nachfolge ist damit gesichert. „Ich bin sehr froh darüber, dass meine Kinder den Betrieb weiterführen wollen“, sagt Windelband.

Bei der Übergabe beider Urkunden war auch der Kreishandwerksmeister Ulrich Schonlau zugegen, der sich bei beiden Betrieben für ihr kontinuierliches Ausbildungs-Engagement bedankte und die Leistungen der Ausbilder würdigte.

Geschäftsführerin Carolin Johanns-Baye (Elektro Johanns GmbH) forderte bei der Urkundenübergabe eine auf Handwerk ausgerichtete Berufsorientierung in den Schulen. „Wieso gibt es kein Werken mehr an den Schulen? Wenn ich als junger Mensch nicht mehr erfahre, was es bedeutet, mit den Händen zu arbeiten – wie soll man sich dann für Handwerk begeistern? Für Abteilungsleiter Tobias Dunkel liegt der Spielball klar bei der Politik. „Wir sprechen dieses Thema in jedem Termin mit den Abgeordneten an und ich habe das Gefühl, dass sich langsam etwas tut.“

Foto: Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen