Kreis Northeim (r). Im Naturschutzgebiet Northeimer Seenplatte sind auf dem See nördlich des „Weißer Budenweg“ drei neue Nistflöße als Brutplatz für die im niedersächsischen Binnenland kaum noch vorkommende Lachmöwe errichtet worden. Insbesondere Ende der 1980er Jahre bis in die 1990er Jahre hinein hat es eine Brutkolonie der Lachmöwen gegeben, die auf im Wasser liegenden Schwimmkörpern des vorhergehenden Kiesabbaus genistet hat. Nach der Entfernung auch dieser Überbleibsel des Kiesabbaus ist die Brutkolonie der Lachmöwen jedoch verschwunden.

Zwischenzeitlich haben erneut Lachmöwen auf dem See genistet, da vor einigen Jahren Nistflöße aus Auftriebsfässern und einer Holzplattform für die Möwen erreicht wurden. Da die Flöße aufgrund von Konstruktionsmängeln und Fremdeinwirkungen jedoch schnell abgängig waren, gab es in den letzten Jahren keine erneuten Wiederansiedlungen der Lachmöwen.

Um nun eine neue Chance für einen Brutplatz zu bieten, haben sich die Naturscouts Leinetal e.V. bei der See-Kommission dafür eingesetzt, einen neuen Versuch mit Nistflößen zu starten. Am 22. und 23. Februar wurden darum drei Nistflöße in Pontonbauweise durch die Firma DUWE & Partner GmbH errichtet. Der Kies wurde von der August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs GmbH bereitgestellt. Dadurch bekommen die Flöße den Charakter einer Kiesbank oder kleinen Insel, welche gerne von Lachmöwen zum Brüten genutzt werden.

Hierbei bilden das in der Mitte liegende Floß mit einer Größe von 7 mal 7 Metern und die zwei kleineren Flöße mit jeweils 4 mal 4 Metern genug Fläche für einige dutzend Lachmöwen. Die ersten Nistflöße aus Jetfloatpontons werden seit mehr als 20 Jahren von verschiedenen Möwen und Seeschwalben in ganz Europa zum Brüten genutzt. Zwei Anker pro Nistfloß sorgen dafür, dass die Flöße an Ort und Stelle bleiben und auch bei starkem Wind nicht rotieren können.

Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Northeim hofft nun, dass bereits ab Ende März die ersten Lachmöwen eintreffen und sich auf den neuen Nistflößen zur Brut niederlassen werden.

Foto: Landkreis Northeim