Greene (red). Frauen in der Feuerwehr – das war bis Anfang der 90er Jahre in Niedersachsen und weiten Teilen der Bundesrepublik undenkbar. Heute sind sie ein unverzichtbarer Teil der Feuerwehren im Landkreis Northeim geworden, wie Kreisbrandmeister Marko de Klein betont. Während landesweit knapp unter 13 Prozent der Mitglieder in den Feuerwehren weiblich sind, gibt es eine Feuerwehr, in der Frauen auffällig stark vertreten sind: die Freiwillige Feuerwehr in Greene.

51 Aktive umfasst die Feuerwehr des Fleckens. Allein das ist für den rund 1500 Einwohner-Ort ein starker Wert. Dass 14 Mitglieder weiblich sind, also knapp 27,5 Prozent, ist außergewöhnlich. Für Frauen sei es eine größere Hürde, als eine von Zweien oder Dreien in eine Feuerwehr zu kommen, anstatt auf ein derart großes Team wie in Greene zu stoßen. „Dass wir in Greene seit Jahren verhältnismäßig viele Frauen haben, zahlt sich aus. Der Nachwuchs weibliche Nachwuchs, der aus der Jugendfeuerwehr übertritt, merkt deutlich: Wir sind keine Randgruppe, wir sind ein großer und vor allem gleichberechtigter Anteil in dieser starken Gemeinschaft“, sagt Ortsbrandmeister Frank Kubieniec. „Wir sind stolz auf unsere Frauen.“

Dass viele Frauen in den kommenden Jahren in die Einsatzabteilung nachrücken können, zeigt ein Blick auf die Statistik. In der Jugendfeuerwehr gibt es zwischenzeitlich knapp unter 50 Prozent Mädchen, in der Kinderfeuerwehr sogar über 50 Prozent. „Für künftige Generationen in der Feuerwehr wird ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern etwas ganz Normales sein. Genau so wird es in den Nachwuchsabteilungen heute schon gelebt“, sagt Annika Kubieniec, Jugendfeuerwehrwartin in Greene.

Dass sich so viele Frauen in Greene als Brandschützerinnen engagieren, habe gleich mehrere Gründe. „Es ist ein gutes Gefühl, Menschen in Not helfen zu können, ganz gleich, ob bei einem Brand oder zuletzt beim Hochwasser in der Region“, sagt Virginia Penkalla. Dabei spiele es keine Rolle, wie groß oder stark man ist. „Feuerwehr ist nichts für Einzelkämpfer, sondern für Menschen mit Teamgeist. Hier hilft man sich, unabhängig von Alter oder Geschlecht.“

Wer selbst Teil dieser starken Gemeinschaft werden möchte, hat jederzeit die Möglichkeit, von der Kinderfeuerwehr ab sechs Jahren über die Jugendfeuerwehr ab 10 bis hin zur Einsatzabteilung ab 16 Jahren in die Welt der Feuerwehr hineinzuschnuppern. „Wir finden für jede und jeden die richtige Aufgabe“, sagt Ortsbrandmeister Frank Kubieniec. Und genug zu tun gebe es in der Feuerwehr ohnehin.

Foto: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr