Kreis Northeim (r). Im Landkreis Northeim sind die Städte und Gemeinden für die Kindertageseinrichtungen zuständig. Um die Qualität der Kindertagesbetreuung zu sichern und weiter zu verbessern, soll der Landkreis Northeim sie finanziell stärker unterstützen. In einem ersten Schritt möchte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel deshalb die monatlichen Pauschalen, die der Landkreis Northeim an die Städte und Gemeinden für tatsächlich belegte Plätze in Krippen und die entsprechenden Plätze in altersübergreifenden Gruppen auszahlt, jährlich um 10 Euro erhöhen. Letztmalig 2018 erhöht, beträgt die aktuelle monatliche Zuwendung 180 Euro in Krippen und 130 Euro in altersübergreifenden Gruppen. Dieser Pauschalbetrag soll ab diesem Jahr bis 2023 um je zehn Euro auf dann 210 Euro bzw. 160 Euro steigen. Der Mehraufwand für den Landkreis Northeim würde im laufenden Jahr bei 115.000 Euro liegen, dürfte aber in den Folgejahren steigen, da neue Krippenplätze geplant sind.

Aktuell gibt es 90 Kindertagesstätten im Kreisgebiet mit insgesamt 252 Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppen. Bei den aktuell rund 4.000 Kitaplätzen handelte es sich 2009 um 2.838 Vormittagsplätze. Im letzten Jahr konnte das Angebot auf rund 3.200 Plätze ausgebaut werden, die im sogenannten Ganztagesbetrieb oder Dreivierteltagesbetrieb laufen. „Für unsere Städte und Gemeinden ist es eine große Anstrengung, die Anforderungen im Bereich der Kindertagesstätten erfüllen zu können. Oftmals werden die tatsächlichen finanziellen Herausforderungen von Bund und Land nicht ausreichend gedeckt“, erklärt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.

Bei der zweiten Maßnahme handelt es sich um die Verstetigung der Unterstützung der Städte und Gemeinden im Bereich der Kitas: Als Ausgleich für die vom Land festgesetzte Beitragsfreiheit im Kita-Bereich erhalten die Städte und Gemeinden seit dem 1. August 2018 jährliche Zuweisungen von insgesamt 300.000 Euro. Diese Zuweisungen können die Städte und Gemeinden nach eigenem Ermessen für Krippen, Kitas und Horte verwenden. Zur Planungssicherheit sollen die Zahlungen verstetigt und auch über das Jahr 2022 hinaus fließen. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel will diese Unterstützung garantieren und auch ab 2023 solange an die Städte und Gemeinden auszahlen, wie in Niedersachsen die Beitragsfreiheit im Kita-Bereich besteht. 

Der letzte Baustein im von der Landrätin vorgeschlagenen Gesamtpaket bezieht sich konkret auf bauliche Verbesserungen von Kindertagesstätten. Für die Neuanschaffung, Ausstattung oder räumliche Verbesserung von Kitaplätzen soll der Landkreis den Städten und Gemeinden zusätzlich jährlich 500.000 Euro zur Verfügung stellen. „Die moderne und zeitgemäße Ausstattung unserer Kitas ist mir ein besonderes Anliegen“, deshalb möchte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, dass bereits ab dem aktuellen Kita-Jahr drei Jahre lang jeweils 500.000 Euro jährlich für entsprechende Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden. 

Mit dem geplanten Gesamtpaket würde der Landkreis Northeim die Städte und Gemeinden bis zum Jahr 2023 mit insgesamt 2.552.400 Euro (613.400 € in 2021, 748.400 € in 2022 und 1.190.600 € in 2023) zusätzlich unterstützen. Die erhöhten Pauschalen und der Ausgleich für die Beitragsfreiheit würden über diesen Zeitraum hinaus gelten. „Damit kann der Landkreis Northeim einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die frühkindliche Förderung und Bildung zu unterstützen“, erklärt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ihr Vorhaben. Sämtliche Maßnahmen sollen in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 21. April beraten werden.