Northeim (red). Vor dem Hintergrund der immer häufiger in Anspruch genommen Leitstellen bei Krankheitsfällen besuchte die Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt jüngst die Einsatzleitleitstelle des Landkreises Northeim.

In einem ausführlichen Gespräch mit dem Ersten Kreisrat Jörg Richert, dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Dr. Bodo Lenkewitz, dem Leiter der Leitstelle Kai Reichelt und seinem Vertreter Maik Swiridow ließ sich die hiesige Bundestagsabgeordnete die derzeitigen Arbeits- und Rahmenbedingungen der Leitstelle schildern. Von den Anwesenden seitens des Landkreises wurde in dem Austausch das häufige Fehlen einer niedrigschwelligen Versorgung der Bevölkerung beklagt.

Die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 werde nicht so intensiv von der Bevölkerung nachgefragt. Die daraus folgenden zusätzlichen Belastungen von Einsatzleitstellen und Rettungsdienst können damit zu Risiken für die Bevölkerung in echten Notfällen führen. Die Versorgung der Bevölkerung nachts und an Wochenenden bzw. Feiertagen außerhalb von der Notversorgung ist Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung und darf sich nicht vermehrt auf den  Rettungsdienst verlagern, war sich Frauke Heiligenstadt mit den Gesprächsteilnehmern einig. Deshalb muss dringend über neue Elemente im System wie beispielsweise Gemeindenotfallsanitäter*innen nachgedacht werden, die bei einer Erkrankung, die kein Notfall ist, die weitere Abklärung vor Ort vornehmen und über weitere Maßnahmen entscheiden könnten. Auch die Möglichkeit, für Rettungsärztinnen und -ärzte, vor Ort Kassenrezepte auszustellen, würde viele Situationen erleichtern.

Frauke Heiligenstadt versprach, die vielen geäußerten Anregungen mit in die weiteren Beratungen nach Berlin zu nehmen und auch in ihrer Tätigkeit als Kreistagsabgeordnete vor Ort anzusprechen.  

Foto: SPD