Bad Gandersheim (red). Bereits zum vierten Mal fand der Liberale Schlossempfang im Rosencafé im Kloster Brunshausen statt. Die FDP- Kreistagsfraktion konnte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Gäste in Bad Gandersheim begrüßen. Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Irnfried Rabe, startet mit einem Rückblick auf die stattgefundenen Landrats- und Kommunalwahlen, mit der es gelungen ist, das die FDP nun mit vier Abgeordneten im Kreistag vertreten ist und aufgrund der getroffenen Vereinbarungen mit den anderen Parteien aktiv mitgestalten kann. Der von der FDP unterstützte unabhängige Kandidat Jörg Richert, hat als politischer Newcomer bei den Landratswahlen ebenfalls ein beachtliches Ergebnis eingefahren. Auch das Jahr 2017 ist geprägt durch eine Reihe von wichtigen Wahlen für die Liberalen. Beginnend mit der Bundestagswahl im September und mit den Vorbereitungen für die Landtagswahl im Januar 2018.

Als Gastredner freute sich die Kreistagsfraktion den Allgemeinmediziner Dr. med. Thomas Carl Stiller aus Göttingen zu begrüßen. Dr. Stiller ist Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag Göttingen. Beruflich hat er eine eigene Praxis mit Standorten in Barterode und Volpriehausen. Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegen auch in der Umweltmedizin. Dr. Stiller freute sich vor den Anwesenden zu der Thematik Windenergie, und den Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit berichten zu dürfen. Sehr eindrucksvoll erklärt er den zahlreichen Gästen, wie sich der Schall aufbaut und wie Infraschall die Gesundheit beeinträchtigen kann - nicht muss. Das geht über Schlafstörungen, nicht erklärbaren Unruhezuständen bis hin zu organischen Erkrankungen.

Grundsätzlich lehne er die Windenergie nicht ab, im Gegenteil er halte sie für notwendig. Allerdings gebe es genügend Gegenden an denen Windräder weder den Menschen noch die Natur beeinträchtigen würden. Sein Ziel ist es die Rahmenbedingen dafür mit zu gestalten, das das notwendige Geld investiert wird, die Windräder in diese Gegenden zu bringen.

Zum Abschluss sprach der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Christian Grascha über die veränderte Situation im Landkreis, in Niedersachsen und in Deutschland. Die politische Landschaft werde momentan durch äußere Einflüsse stark verändert. Als Beispiel nannte er den Terroranschlag von Berlin, der bei korrekter Anwendung der bestehenden Gesetze und der zur Verfügung stehenden Maßnahmen durchaus hätte vermieden werden können. Er forderte alle Verantwortlichen auf, die Gesetze anzuwenden und sie durchzusetzen statt in einen Überbietungswettbewerb um neue einzutreten. „Wir wollen nicht alle Bürger unter einen Generalverdacht stellen, sondern der Staat muss sich um die wirklich Gefährlichen richtig kümmern. Der unbescholtene Bürger muss sich sicher sein, dass seine Freiheit nicht übermäßig eingeschränkt ist und der Staat ihn aber auch vor Gefährder schützt“, so Grascha.

Für den Kreis nannte Christian Grascha als wichtige Aufgabe, den Schulentwicklungsplan zu beschließen. Hier betonte er nochmals, dass die FDP sich für den Erhalt der Realschule am Standort Hubeweg ausspricht. Gleichzeitig müsse aber der IGS der notwendige fehlende Raum gegeben werden. Hier müsse es pragmatische Lösungen geben. Die Zeit der ideologischen Schulpolitik im Kreis sei vorbei. Die Politik habe sich damals für die Vielfalt am Standort Einbeck, sprich am Schulzentrum Hubeweg, ausgesprochen. Diese Schulvielfalt sollte erhalten bleiben, das habe man den Eltern damals versprochen. Außerdem wollen die Freien Demokraten das Schulangebot in der Fläche erhalten. Hierzu gehören ausdrücklich auch die Auetalschule in Kalefeld und auch die Haupt- und Realschule in Kreiensen/Greene.

Die angesprochenen Themen wurden noch bei Grünkohl und Bregenwurst in angenehmer Atmosphäre weiter diskutiert.

Foto: FDP