Bad Gandersheim (red). Zu einem Gespräch mit dem Schulleiter und Vertretern des Schülerrats besuchte der SPD-Landtagsabgeordnete Uwe Schwarz das Roswitha Gymnasium in Bad Gandersheim. Für Uwe Schwarz war es das erste Kennenlernen mit dem neuen Schulleiter Kilian Müller, der mit Beginn des noch aktuellen Schuljahrs im August 2018 auf seinen langjährigen Vorgänger Hans-Joachim Baade gefolgt war.

Schulleiter Müller gab dem Landtagsabgeordneten im Gespräch einen Einblick in seine Arbeit, bei der er auch immer wieder versucht, neue Ansätze in den Schulalltag am Roswitha Gymnasium einfließen zu lassen. Als Englisch- und Geschichtslehrer sei es ihm dabei persönlich besonders wichtig, dort, wo der Lehrplan es zulässt, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, projektorientiert zu arbeiten. Diese Form der Auseinandersetzung mit Inhalten sei für viele Schülerinnen und Schüler sehr gut fassbar und es entstehe dabei häufig etwas Nachhaltiges in der Schule. 

Dass sich der Wirkungskreis der Schülerinnen und Schüler des Roswitha Gymnasiums aber nicht nur auf die eigene Schule beschränkt, zeigen Vorhaben wie das Gedenktafel-Projekt, bei dem die Kriegsgräber auf dem St. Georgs-Friedhof kontextualisiert werden sollen oder die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler beim Projekt „Stolpersteine in Bad Gandersheim“. Gerade im Rahmen des Geschichtsunterrichts würden solche Aktionen dabei helfen, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, beispielsweise wie in diesen Fällen durch ganz praktische Arbeit im Stadtarchiv oder dem Archiv des Gandersheimer Kreisblatts. 

Schulleiter Kilian Müller und Uwe Schwarz waren sich darin einig, dass solche „lokalen Kooperationen“ unbedingt dort intensiviert werden sollten, wo sie curricular sinnvoll erscheinen und den Schülerinnen und Schülern einen Mehrwert bieten können. Die Stadt und das Umland würden dafür mit Einrichtungen wie dem Portal zur Geschichte, dem Harzhorn, aber auch den Gandersheimer Domfestspielen hervorragende Voraussetzungen bieten, so der Landtagsabgeordnete Schwarz. 

Den zweiten Teil seines Besuchs widmete Uwe Schwarz anschließend Vertretern des Schülerrats des Roswitha Gymnasiums, die den Politiker auf einen Rundgang durch die Schule einluden. Im Mittelpunkt des Rundgangs standen erwartungsgemäß die bereits in der Öffentlichkeit diskutierten sanierungsbedürftigen sanitären Anlagen sowie die kleine Sporthalle der Schule (Haus 5), für deren Erhalt sich allen voran die Schülerinnen und Schüler einsetzen. Bei den Schultoiletten kam es laut Aussagen des Landkreises konjunkturbedingt zu Verzögerungen beim Bau. Zwischenzeitlich heißt es aus dem Kreishaus, eine Sanierung beziehungsweise ein Neubau soll bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. Hinsichtlich der Turnhalle finden weiterhin auch parteiübergreifend Bemühungen statt, auch zukünftig einen Betrieb zu gewährleisten. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat diesbezüglich im ersten Schritt entsprechende Anträge auf Fördergelder gestellt. Schulleiter Kilian Müller – ebenfalls beim Rundgang dabei – betonte in diesem Zusammenhang, dass es hier nicht um eine Luxuslösung gehe, sondern darum, die Halle mit möglichst geringem Aufwand, aber energetisch sinnvoll und langfristig für den Schulsport und den lokalen Vereinssport zu erhalten. Uwe Schwarz, der in seiner Funktion als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion in dieser Sache bereits vor einigen Wochen aktiv geworden ist, versprach, sich auch weiterhin für die Schule einzusetzen und stellte einen gemeinsamen vor-Ort-Termin mit den Verantwortlichen des Landkreises nach den Osterferien in Aussicht. 

Dass sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur politisch für ihre eigenen Belange engagieren, sondern sich auch darüber hinaus in der Schule ideenreich einbringen, zeigte sich zuletzt außerdem beim Besuch des naturwissenschaftlichen Trakts. Im Keller des modernen Gebäudes befindet sich nicht nur der Computerraum, sondern auch die sogenannte Schülerfirma. Hier sind die Schülerinnen und Schüler des gleichnamigen Seminarfachs unter realen Bedingungen unternehmerisch tätig. Für das Schul-Merchandising wollen sie mittels 3D-Druckverfahren Miniatur-Modelle von Gebäuden vorwiegend aus Bad Gandersheim erschaffen. Erste Prototypen, beispielsweise vom Gymnasium oder vom Dom, gibt es schon. Sichtlich begeistert von der Arbeit der Schülerinnen und Schüler und den Modellen regte der Landtagsabgeordnete Schwarz abschließend an, sich – soweit es sich mit dem klassischen Unterricht vereinen lässt – auch hier über lokale Kooperationspartner wie die Stadt oder die Domfestspiele nachzudenken.

Foto: Büro Uwe Schwarz