Uslar (red). Kartoffeln spielten in der Ernährung der Sollinger seit dem späten 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Sie sind auch die Grundlage des Pekeressens, dem „Nationalgericht“ des südlichen Sollings, nach dem in Uslar sogar ein alljährliches Stadtfest benannt ist. Ursprünglich klebte (plattdeutsch „pekte“) man Kartoffelscheiben von außen an die gusseisernen Öfen, bis die gegarten Scheiben abfielen.
Bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die Kartoffeln den meisten Platz in den Hausgärten ein. Ein ausreichender Vorrat von Kartoffeln galt gewissermaßen als „Lebensversicherung“, um gut durch den Winter zu kommen.
Die Sonderausstellung „Die köstliche Knolle“ beschäftigt sich mit der Geschichte der Kartoffel in Südniedersachsen und Nordhessen. Sie avancierte in der Region von einer Zierpflanze in fürstlichen Gärten zum Volksnahrungsmittel. Als in den 1840er Jahren die „Kartoffelpest“ erstmals auftrat und die Ernten vernichtete, durchlebten die Sollinger harte Hungerjahre.
Zu sehen ist die Ausstellung, die ein Kooperationsprojekt mit dem Museum im Schäferhaus Lippoldsberg ist, noch bis zum 23. Oktober 2022 im Museum Uslar.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag und Samstag und Sonntag 15 bis 17 Uhr und Freitag 10 bis 12 Uhr
Weitere Informationen sind erhältlich bei Dr. Althaus, Stadtarchiv Uslar, Tel. 05571/307-142
Foto: Stadtarchiv Uslar