Northeim (lpd). Die Mitglieder des Kreistages haben mehrere Maßnahmen beschlossen, die dazu beitragen sollen, dass Inklusion in den Schulen im Landkreis Northeim besser gelingt. Eine Arbeitsgruppe soll dazu ein Konzept zur Weiterentwicklung der inklusiven Schule im Landkreis Northeim erstellen.

Der Kreistag hatte am Freitag einem entsprechenden Antrag der SPD-Kreistagsfraktion und der Gruppe Grüne-Linke mit der erforderlichen Mehrheit von SPD und Grüne-Linke zugestimmt. Zunächst bekennt sich der Kreistag damit zur Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen und zu einem inklusiven Schulsystem, wie es im Niedersächsischen Schulgesetz definiert ist. Dort heißt es:

Die öffentlichen Schulen ermöglichen allen Schülerinnen und Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang und sind damit inklusive Schulen. (...) In den öffentlichen Schulen werden Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam erzogen und unterrichtet.

Der Kreistag hat darüber hinaus festgestellt, dass Inklusion mit allen Beteiligten zu gestalten ist und die Schulen bei der Umsetzung unterstützt werden sollen. Dem soll eine Abfrage an den Schulen in der Trägerschaft des Landkreises Northeim folgen, die unter anderem Auskunft über die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit Inklusionsbedarf geben, pädagogische Herausforderungen beschreiben und Bedarfe aufzeigen soll. Bereits im Jahr 2018 hatten die Schulen mit Förderbedarf Lernen im Landkreis Northeim Rahmenkonzepte und Maßnahmenpläne zur Umsetzung des inklusiven Schulsystems vorgelegt.

Nach dem Beschluss des Kreistages soll Landrätin Astrid Klinkert-Kittel nun aktuelle Sachstände zur Umsetzung anfordern und den Kreistag darüber informieren. Auch Best-Practice-Beispiele anderer Schulträger sollen dazu beitragen, die schulische Inklusion im Landkreis Northeim bestmöglich umzusetzen. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Schulleitungen aller weiterführenden Schulformen, dem Beirat für Menschen mit Behinderungen, dem Regionalen Beratungs- und Unterstützungsteam inklusive Schule (RZI) sowie dem Team aus dem Fachbereich Schule und Kultur der Kreisverwaltung, soll ein Konzept zur Weiterentwicklung des inklusiven Schulsystems erstellen, das dem Kreistag bis zum Ende des ersten Quartals 2023 zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll.