Uslar (r). Von Zeit zu Zeit ist sie wohl Thema in jeder Familie: Die gesunde und ausgewogene Ernährung. Doch nicht immer sehen besonders die kleinen Familienangehörigen ein, warum gedünsteter Fisch ohne Knusperpanade auch was für sich hat oder warum es die Kartoffel gekocht und nicht frittiert geben soll. Über das gesunde Essen in der Kinderdorffamilie Förster des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs stöhnen die Kinderdorfkinder seit diesem Jahr nicht mehr. Der Trick war Selbstanbau.

Ein Hoch-Beet und ein Gewächshaus im Garten haben nämlich bei Klein und Groß für begeisterte Abwechslung auf dem Speiseplan gesorgt und sogar eine gesunde Naschleidenschaft ausgelöst.

Der Wunsch nach diesen Garten-Highlights für ihre Kinderdorffamilie, bestand bei Kinderdorfmutter Annika Förster schon lange. Dass dieser vor rund einem Jahr Gestalt angenommen hat, hat sie einer sehr engagierten Spendergemeinschaft zu verdanken: Der Freimaurerloge "Georg zur Deutschen Eiche". Seit vielen Jahren unterstützt die Bruderschaft die Kinderdorffamilie Förster mit Sach- und Geldspenden und auch Hartmut Schrader, der Repräsentant des Freimaurerischen Hilfswerks Berlin und der Freimaurerloge "Georg zur Deutschen Eiche" in Uelzen, spendet zusätzlich privat. Er stammt ursprünglich aus demselben Ort wie die Kinderdorffamilie und wollte den Bezug zu seiner Heimat nicht verlieren.

Die letzte Spendensumme ging in das Gartenprojekt und so lernten die fünf bis 15-jährigen, wie viel Spaß eine eigene Ernte bringen kann und dass Obst und Gemüse zum Selberpflücken einen ganz eigenen Reiz hat und auch noch lecker ist. "Ein schöner Nebeneffekt ist, dass alle mal mit anpacken müssen" berichtet Hausleiterin Annika Förster, die begeistert darüber ist, wie schnell sich eine kleine Leidenschaft für die Gartentätigkeit auch bei den Kindern eingestellt hat. So lange es im Gewächshaus oder auf dem Beet noch was zu ernten gab, wurde es auch für die alltägliche Küche verwendet. Ein Favorit der Kinder ist die selbstgemachte Pizza mit hauseigenem Rucola on top. Doch ob Paprika, Gurke, Kohlrabi, Tomaten oder Beerenfrüchte: Auf den Genuss der eigenen Ernte möchte bei Försters jetzt keiner mehr verzichten. Und deshalb freut sich Groß und Klein auch jetzt schon auf die neue Pflanzsaison und darauf, die bunten Pflanzensorten für das kommende Jahr auszusuchen.