Einbeck (red). Nachdem die Nachricht von der Zerstörung der historischen Saline in Einbeck – Salzderhelden am Wochenende auch bei der Stadtverwaltung Entsetzen ausgelöst hat, hat es am heutigen Tage einen Ortstermin mit Vertretern der Stadtverwaltung, des Kultur-Förderkreises Salzderhelden e.V. und des Ortsrates gegeben. Hierbei wurde das Maß der Zerstörung in Augenschein genommen und mit Erleichterung festgestellt, dass zumindest die metallenen Teile der historischen Förderwerkzeuge nicht zerstört sind und sich möglicherweise wiederherstellen lassen. Auch das durch eine dicke Steinplatte gesicherte Bohrloch dürfte keine irreparablen Schäden erlitten haben. Eine genaue Analyse wird erfolgen, sobald die Ruine durch die Polizei freigegeben ist, womit in wenigen Tagen zu rechnen ist.

Hinsichtlich des vollkommen zerstörten hölzernen Turms wurde vereinbart, dass die Stadtverwaltung (Gebäude- und Liegenschaftsmanagement sowie Untere Denkmalschutzbehörde) in Zusammenarbeit mit dem Kultur-Förderkreis ein Konzept für einen Ersatzbau entwickelt. Dieser soll das zerstörte Denkmal nicht als reine Kopie ersetzen, sondern unter Berücksichtigung der historischen Silhouette des Bohrturms und der Anforderungen des Salzsiedens etwas Neues schaffen, da die bergrechtliche Genehmigung zur Soleförderung unbeschadet des Brandes fortbesteht.

Aus der bestehenden Gebäudeversicherung rechnet die Stadt, die Eigentümerin der an den Förderkreis vermieteten Liegenschaft ist, mit einer sechsstelligen Summe, die – vorbehaltlich entsprechender politischer Beschlüsse – für die Wiederherstellung eingesetzt werden soll. Die in den Zweitausender Jahren durchgeführten Sanierungen hatten Kosten i.H.v. insgesamt ca. 120.000 € verursacht, die anteilig durch die Stadt Einbeck, den Landkreis Northeim und ZILE-Fördermittel getragen wurden. Die in der bisherigen Presseberichterstattung genannte Schadens-Summe i.H.v. 1,5 Mio. € wurde unter Berücksichtigung des großen Zeitaufwandes der vielen ehrenamtlichen Helfer des Kultur-Förderkreises Salzderhelden e.V. berechnet und gibt den ideellen Wert wieder.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek sagte dazu: „Ich freue und bedanke mich sehr, dass der Kultur-Förderkreis sein enormes ehrenamtliches Engagement der letzten Jahre auch nach den schrecklichen Ereignissen vom Wochenende fortsetzen möchte. Ich bin sehr optimistisch, dass wir gemeinsam etwas tolles Neues erschaffen können!“.

Foto: H. Boeckler