Northeim (r). Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Etwa jede 4. Frau und jeder 8. Mann sind im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Seit etwa einem Jahr gibt es das Bündnis gegen Depression auch in Südniedersachsen. Im Rahmen dieses Bündnisses befasst sich eine Arbeitsgruppe mit den Auswirkungen, die Depressionen oder andere psychische Erkrankungen von Eltern auf deren Kinder haben. Kinder verstehen nicht, warum ihre Mama oder ihr Papa häufig so traurig sind und geben sich mitunter sogar selbst die Schuld: „Mama ist so traurig, weil ich böse war!“

Mit der Aktion „Warum ist Mama traurig“ sollen pädagogische und medizinische Fachkräfte sensibilisiert und ermutigt werden, mit Kindern über das Thema zu sprechen. Das gleichnamige Buch von Susanne Wunderer aus dem Mabuse-Verlag thematisiert die Situation der Kinder auf sehr ansprechende Weise. Die Bücher werden deshalb an alle Kindergärten, Kinderärzte und Familienzentren im Kreisgebiet verteilt. Auch der Landkreis wird je ein Exemplar an die Kindertagespflegepersonen weiterreichen. Das Bilderbuch enthält auch einen Aufkleber mit Informationen zu den Beratungsstellen im Landkreis Northeim. Alle dort aufgeführten Fachstellen sind gut miteinander vernetzt und können betroffene Eltern oder auch andere Kontaktpersonen beraten, unterstützen und über Hilfsangebote informieren.

„Wir möchten, dass Kinder sich besser verstanden fühlen und betroffene Eltern ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen“ erläutert Anja Kremser-Hellwig von der Anlaufstelle Frühe Hilfen. Denn Depressionen sind behandelbar, so eine wichtige Aussage des Bündnisses gegen Depression. Die Aktion soll ausgeweitet und auch Grundschulen und weitere Institutionen mit kostenlosen Büchern ausgestattet werden. Dazu werden allerdings noch Sponsoren gesucht. Wer unterstützen möchte, kann sich an Elke Witt vom Deutschen Kinderschutzbund e. V. in Northeim (Tel.: 05551 988815) wenden.

Foto: Landkreis Northeim