Northeim (hakö). Angekündigt ist ein Benefiz- Fußballspiel zugunsten der Hochwasseropfer. Am Freitag, 23. Juli kickt ab 19 Uhr im Gustav-Wegener-Stadion das Team "Pro Rettung and Friends" gegen die Mannschaft "Eintracht Northeim and Friends". Eigentlich verbietet es sich, bei diesen vielen Schicksalen und Toten lauten Wahlkampf zu zelebrieren. Das sollte auch der "Statthalter vom Northeimer Marktplatz", der angeblich in Regierungskreisen in Hannover und Berlin nur wenig Gehör findende CDU- Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne zur Kenntnis nehmen. Im Gegenteil, er lächelt wie Kanzler-Kandidat, Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in die Kamera, wie die Öffentlichkeit anlässlich der Ankündigung der Spaß-Veranstaltung aus den lokalen Medien erfuhr.

Und dann der "gestresste" Fußballclub FC Eintracht Northeim, auf dem Foto mit Hartmut Denecke mit ausgebreitetem "Badehandtuch" in Vereinsfarben. Ein bisschen mehr Sensibilität wäre bei PR-Maßnahmen im Wahlkampfbüro ratsam gewesen. Keine Werbung für den Club im Vorfeld der Aktion, keine Werbung für den Bundestagsabgeordneten der CDU und sein Gesundheitszentrum, keine Werbung für Unterstützer, Unternehmen, die flankierend tätig werden beim Benefizevent, wie Schnabel (Edeka), Getränke Traupe und Weihrauch-Uhlendorff. Sie sehen nur sich, so scheint es, und nicht die Flutopfer. Anders die beteiligten Hilfsorganisationen, wie unter anderem THW, Feuerwehr und DLRG. Ihnen gebührt zweifellos Dank. Wahlkampf sollte das Publikum ignorieren und kommentieren. Schlimm, auf diese Art Stimmen für die Merkel-Partei sammeln zu wollen.

Anderswo, wie zum Beispiel in den einst von Überflutungen betroffenen Leinetaldörfern Hollenstedt und Stöckheim wird ebenfalls in diesen gesammelt für die Hochwasseropfer, das aber ohne großen PR-Aufwand und unspektakulär. Für die Dorfgemeinschaften in den Northeimer Ortsteilen ist es ohnehin eine Selbstverständlichkeit, in Notlagen zu helfen und das ohne Eigennutz. Gleiches gilt übrigens auch für den Fußball-Oberligisten SVG Göttingen, der im Rahmen eines Testspiels Einnahmen an "Ein Herz für Kinder" spendet. So sollen die jüngsten Opfer der Flut-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Reinland-Pfalz unterstützt werden. Angekündigt mit wenigen Zeilen und ohne Foto in der Tagespresse.