Northeim (red). „Was war denn in Buxtehude los?“ – fragten sich so einige Verfolger des Livetickers. Nachdem sich die NHC-Mädels für die Runde der Oberliga bestehend aus den besten acht Mannschaften Niedersachsens und Bremens qualifiziert hatten, ging es am ersten Spieltag direkt auswärts zu einem der beiden Topfavoriten der Liga. Einige hatten aus dem letzten Jahr noch die 43:19 Packung in Erinnerung, sodass die Favoritenrolle voll und ganz geklärt war. Natürlich wollte Northeim in diesem Spiel ein deutlich besseres Bild abliefern, doch wusste man natürlich auch die Stärke des Gastgebers richtig einzuschätzen. Dass es dann am Ende so lief, war wohl von niemandem so zu erwarten.

Buxtehude startete gewohnt aus der 6:0-Deckung, verteidigte aber auch unsere Außenspielerinnen sehr dicht. In Halbzeit 1 kamen wir so zu keinem einzigen Wurf über die Außenbahnen. Dadurch bekam allerdings der Rückraum viel mehr Platz, den wir auch teilweise gut nutzen konnten. Insbesondere Rubina konnte bereits mit 6 ihrer 8 Treffern in Halbzeit 1 aufhorchen lassen, sowohl per Schlagwurf, Sprungwurf als auch im 1-gegen-1. Zwei weitere Treffer steuerte Lea mit ebenfalls grandiosen Schlagwürfen aus dem Rückraum bei. Leider spielten wir noch zu oft überhastete Pässe an den Kreis, die nicht ankamen und von den Gastgeberinnen direkt mit einem Gegenstoß bestraft wurden. Buxtehude war uns im Tempospiel klar überlegen und konnte uns damit gut auskontern. Trotzdem stand die Defensive im Positionsangriff ordentlich, sodass es mit einem 17:10 in die Pause ging.

In der Pause wurden ein paar Feinjustierungen an der Abwehr vorgenommen, um die wurfgewaltige Linkshänderin besser in den Griff zu bekommen. Dass wir in Halbzeit 2 auf einmal sogar nochmal zurückkamen, konnten wir selbst erst nicht glauben. Die Absprache gegen 2 Kreisläuferinnen mit einer einlaufenden Rückraummitte funktionierte unfassbar gut, sodass Buxtehude viele Rückraumwürfe verzog oder aus Positionen abschloss, in denen sich Merle im Tor mehrfach auszeichnen konnte. Die Gastgeberinnen agierten außerdem in einer 5:1-Deckung, die uns normalerweise vor erhebliche Probleme stellt. Nicht so heute: Gemäß nach dem Motto „Handball einfach“ spielten wir richtig gute Chancen heraus. Es eröffneten sich nun viele Räume am Kreis, die Juli und Aliyah bestens zu nutzen wussten. Auch auf Rechtsaußen konnte jetzt Zappel regelmäßig von Esther und Jule in Szene gesetzt werden und vollstreckte eiskalt. Nach 34 Minuten und einem 5:0-Lauf stand ein 20:18 auf der Anzeigetafel. Buxtehude legte nun immer wieder vor, führte zwischenzeitlich auch mal wieder höher, doch Northeim hielt stets dagegen und verkürzten.

Letztendlich kamen die Gastgeberinnen nie richtig ernsthaft in Bedrängnis und gewannen natürlich auch verdient, doch das 30:27 am Ende war ein klarer Achtungserfolg, mit dem vorher wohl niemand gerechnet hätte. Insbesondere die Defensive hat heute einen Riesenschritt nach vorne gemacht und sowohl aufopferungsvoll gekämpft, als auch clevere Absprachen getroffen, sodass einer gut gelaunten Rückfahrt nichts mehr im Wege stand. Respekt an die Mädels, das war eins der besten Spiele unter der Regie Busse/Heiler! ### NHC: Otto; Kirch, Schütze 2, Schirmer 8, Bodenstab 2, Pfirrmann 2, Sommer, Heyduck 2, Kobbe 6, Penner 5.

Foto: NHC