Northeim (lpd). Am Donnerstag, 22. Juli, haben sich auf Einladung der Wirtschaftsförderung des Landkreises Northeim, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) und des SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) Unternehmensvertreter aus dem Landkreis Northeim in Levershausen getroffen.

Diese wurden im Wintergarten des Golfrestaurants über „Plasmatechnologien aus Südniedersachsen/Göttingen“ und deren Anwendungsmöglichkeiten informiert. Diese sind vielfältig und reichen von der Veredelung von Produktionswerkstoffen wie z. B. Kunststoffe, Metalle, Fasern oder Holzwerkstoffe bis zur plasmabasierten Reinigung und Entkeimung von Luft und Wasser. 

Die beiden Fachreferenten an diesem Nachmittag waren Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Vizepräsident für Forschung und Transfer sowie Partnerschaftssprecher und Dr. Bernd Schieche, Clustermanager bei „Plasma for Life“ – beide von der HAWK – Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Gesundheit aus Göttingen. 

Das Projekt der HAWK wir durch Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Nieders. Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie von der Industrie unterstützt. Aktuell stehen den Wissenschaftlern und Ingenieur*innen von 2021 bis 2025 ca. 6,5 Mio. Euro zur Verfügung, um entsprechende Produkt- und Verfahrensinnovationen mittels Plasma, Laser und UV-Lampen für neue Werkstoffeigenschaften zu erforschen. Die Ausweitung der Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit Unternehmen ist deshalb jederzeit ergänzend möglich.

Clustermanager Dr. Schieche: „Ich bin hier im Landkreis Northeim – vom St. Sixti Kindergarten über das Abitur am Corvinianum und anschließender Bundeswehrzeit – aufgewachsen. Es ist mir eine große Freude, in der alten Heimat die Gesamtheit der optischen Technologien an der HAWK und unsere damit verbundene Partnerschaft Plasma for Life mit aktuell ca. 50 Partnerunternehmen, 12 kooperierenden Forschungseinrichtungen und 18 Netzwerkpartnern den hiesigen Unternehmen vorstellen zu dürfen.“

Im Vorfeld der Veranstaltung nutzte der Technologieberater des Landkreises Northeim, Dr.-Ing. Markus Reinhold, die Möglichkeit, mit Blick auf das Fachthema „Plasma“ sich bei den Unternehmen persönlich vorzustellen, die Möglichkeiten der plasmabasierten Oberflächenbehandlung zu skizzieren und auf den Termin hinzuweisen: „Im Nachgang dieser Veranstaltung werden weitere persönliche Termine und vertrauensvolle Unternehmensbesuche folgen, um FuE-Optionen und passende Fördermittel für entsprechende Projekte zu eruieren“, so Reinhold.

Laut Prof. Dr. Wolfgang Viöl sind Informationsveranstaltungen für Unternehmen im Raum Südniedersachsen - ergänzend zur Vermittlung von technologischen Neuerungen - eine wunderbare Möglichkeit der Darstellung der gesamten HAWK mit ihren Fakultäten an den Standorten Göttingen, Holzminden und Hildesheim, um auf diese ergänzend zur Universität Göttingen und zur TU Clausthal als „Nachwuchskraftquelle“ mit u.a. Ingenieur/innen, Wirtschaftsingenieur/innen und Industriedesigner/innen hinzuweisen.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel: „Wir haben im Landkreis Northeim gute, innovative Industrie-, KMU- und Handwerksbetriebe. Durch solch hervorragend zwischen der Wirtschaftsförderung, dem Technologieberater und der HAWK koordinierte Informationsveranstaltungen mit technologischem Schwerpunkt wird die Anzahl der Innovationen in den Betrieben erhöht, der Zyklus verkürzt und die Unternehmen kommen verstärkt in den Kontakt zu möglichen Nachwuchskräften, die überwiegend aus der Region kommen und hier gern nach dem Studium einen Arbeitsplatz finden möchten.“ 

Bei einem kleinen Imbiss und Getränken wurde sich im Nachgang der Vorträge noch angeregt auf der Terrasse zu den Möglichkeiten unterhalten und entsprechend vernetzt. Einzelne Unternehmer berichten über Ihre Eindrücke der Veranstaltung: Alexander Bense (Bense-Laborbau; Hardegsen): „Ich bin hier heute Nachmittag ohne jegliche Erwartungshaltung hingekommen und habe nach dem Plasma-Fachvortrag vier bis fünf Projektideen im Kopf - prima!“ Volkmar Kanne (Geschäftsführer Kanne Werkzeugtechnik; Northeim): „Ich hatte den Kontakt zum Fraunhofer IST in Braunschweig für Spezialbeschichtungen zwar schon vorher, aber durch das an der HAWK in Göttingen angedockte Fraunhofer Anwendungszentrum und der Doppelrolle der beiden Vortragenden, werde ich diesen nun wieder gezielt für eine Projektidee reaktivieren.“

Dr. Ing. Samir Lamrini (F&E-Leiter bei LISALaser; Katlenburg-Lindau): „Wir sind zwar schon assoziierter Partner bei Plasma for Life, aber hier konnte ich noch weitere Ideen mitnehmen und beim get-together eine Projektidee persönlich und konkret mit dem Clustermanager besprechen – diese werden wir ab September angehen.“ „Wir konnten in entspannter Atmosphäre mit den anwesenden Technologieexperten über innovative Entwicklungen für unsere Firma sprechen – so haben wir alle die ein oder andere neue Idee mitgenommen“, so der einstimmige Tenor der anwesenden Unternehmer. 

Die anwesenden Nachfolgeführungskräfte freuten sich über die Möglichkeit, das eigene Netzwerk weiter aufbauen zu können.

Dr.-Ing. Markus Reinhold freute sich über die vielen persönlichen Gespräche: „Das ist genau die Idee. Wir wollen hier im Landkreis die Innovationskraft der Unternehmen durch Technologie-Know-how weiter stärken und gleichzeitig Menschen zielgerichtet zusammenbringen, um Entwicklungen in einem vertrauensvollen Kompetenznetzwerk voranzubringen. Die Folge sind verkürzte Entwicklungszeiten bei gleichzeitig reduziertem Entwicklungsrisiko.“

Daher auch das Angebot an die Unternehmerinnen und Unternehmer. „Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme – mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der internationalen Technologie- und Innovationsberatung und unserem Partnernetzwerk unterstützen wir Sie gerne“, so Dr.-Ing. Markus Reinhold.

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