Northeim (red). „Die Herausforderungen für die Jugendarbeit in Niedersachsen waren nie größer. Von den Kandidierenden wünschen wir uns für die kommenden fünf Jahre eine echte Unterstützung bei ganz konkreten Anliegen“, betont Jan Mönnich, Vorsitzender des Kreisjugendrings Northeim. Die Corona-Pandemie habe in Sachen finanzieller Förderung viele, starke Entwicklungen ermöglicht. Die aktuelle Lage zeige durch den engen Kontakt zu jungen Menschen aber auch deutlich, wo der Schuh drückt.

„Als Kreisjugendring fordern wir mehr politisches Engagement zum Schaffen von Begegnungsräumen für junge Menschen. Das Konzept Jugendraum, das in vielen Köpfen noch als dunkles Loch mit ausgesessenen Sofas existiert, ist längst überholt. Junge Menschen benötigen Begegnungsräume, die mit guten pädagogischen Konzepten ergänzt werden. Dafür braucht es Geld für Räume, für engagiertes Personal, aber auch einen funktionierenden Öffentlichen Personen-Nahverkehr, damit wir auch Jugendliche auf dem Land erreichen können“, fordert Jan Mönnich. Dieses Engagement setze voraus, dass Politik die Belange junger Menschen auch ernst nimmt und die Beteiligung in allen Lebensbereichen ausbaut. „Junge Menschen dürfen bei Diskussionen zu Bildung, Soziales, Kultur, Inneres, Verkehr und auch Regionalentwicklung nicht vergessen werden.“ Dazu gehöre auch das Wahlrecht mit 16 Jahren.

Grundsätzlich gebe es viele Engagierte in der Jugendarbeit – über die Corona-Pandemie seien aber viele Betreuungskräfte verloren gegangen und andere folglich noch stärker belastet worden. „Es ist höchste Zeit, dass die Landespolitik sich dafür starkmacht, Anreize zu ehrenamtlichem Engagement zu schaffen. Eine kostenfreie Nutzung des ÖPNV für Juleica-Inhaber wäre eine Idee, eine flächendeckende Einführung einer wirksamen Ehrenamts-Card ebenso“, betont Mönnich. Die Erhöhung der Ehrenamtspauschale sowie die Nicht-Anrechnung auf staatliche Leistungen könnten nach den Worten des Kreisjugendring-Vorsitzenden ebenso Anreiz sein. „Ehrenamtliche haben keinen Rechtsanspruch auf Freistellung für ihr Engagement. Perspektivisch wird das zu einem großen Problem.“

Mönnich fordert von den Kandidierenden eine Stärkung und Förderung der Jugendverbandsarbeit sowie der offenen Jugendarbeit durch den Ausbau von Unterstützungsmaßnahmen in den Bereichen außerschulischer Bildung, Freizeit und Kultur sowie einer zeitgemäßen Anpassung des Jugendförderungsgesetzes. Darüber hinaus gebe es viele engagierte Menschen mit guten, teils so sogar bislang einmaligen Ideen. „Es fehlt häufig aber an Geld, unter anderem für Infrastruktur und Bauprojekte. Gute Ideen brauchen einen Raum, um entstehen zu können. Und das in zeitgemäßer Art und Weise, nicht mit dem Charme aus den 70er Jahren“, sagt Mönnich.

Foto: Mönnich