Northeim (red). Am Tag des Gesundheitsamtes am 19. März 2024 wird auf das vielfältige Aufgabenspektrum der kommunalen Gesundheitsämter aufmerksam gemacht. Das diesjährige Motto des Aktionstages, der vom Robert-Koch-Institut (RKI) ins Leben gerufen wurde und bereits zum sechsten Mal stattfindet, lautet „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“. Das Gesundheitsamt des Landkreises Northeim informiert anlässlich des Aktionstages über gesundheitsfördernde Angebote, besonders für Kinder.

Eine der zentralen Aufgaben des öffentlichen Gesundheitswesens ist es, Präventionsarbeit im frühen Kindesalter zu leisten, um dazu beizutragen, allen Kindern, unabhängig vom sozioökonomischem Status der Eltern, vergleichbar gute Chancen für eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Der Einfluss von Faktoren wie Bildung, Beruf und Einkommen auf Gesundheit und Lebenserwartung ist durch Studien belegt. Ein förderliches Gesundheitsverhalten wird bereits in der Kindheit angelegt und erlernt. Körperliche und seelische Gesundheit zählen zu den wesentlichen Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und Arbeiten in Schule und Berufsleben. 

Förderung der gesunden Entwicklung von Kindern

Im Landkreis Northeim macht das Gesundheitsamt verschiedene Angebote, um dazu beizutragen, dass möglichst alle Kinder sich gesund entwickeln können. 2007 wurde beispielsweise ein Konzept zur Verbesserung der Kindergesundheit beschlossen. Seit 15 Jahren ist die Reihenuntersuchung KinDU (Kindergartenuntersuchung) in den Regeleinrichtungen des Landkreises etabliert. Bei der KinDU handelt es sich um ein freiwilliges, niedrigschwelliges, präventives Angebot für alle Eltern im Landkreis Northeim, deren Kinder einen Regelkindergarten besuchen. Um gezielte Beratung und passende Hilfsangebote anzubieten, wird im Hinblick auf Gesundheitsförderung und Prävention besonders das familiäre und soziale Umfeld des Kindes mit einbezogen. Eltern und Erzieherinnen werden beispielsweise beraten hinsichtlich Vorsorgeuntersuchungen, Impfempfehlungen, Zahnprophylaxe, kassenärztlichen Leistungen wie Ergotherapie, Logopädie oder Krankengymnastik und auch hinsichtlich Hilfsangeboten von Erziehungsberatung und Jugendamt. 

In den letzten Jahren hat sich außerdem die flächendeckende Präventionsarbeit des Gesundheitsamtes einschließlich des Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienstes bewährt. Durch den Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes Northeim besteht ein früher, verlässlicher und wiederkehrender Kontakt zur Überprüfung der Zahngesundheit, insbesondere werden Untersuchungen von null bis dreijährigen Kindern durchgeführt, überregional bekannt als „Northeimer Modell“, schon seit 1984. 

Das Gesundheitsamt des Landkreises Northeim erstellt außerdem jährlich einen Jahresbericht zur Kindergesundheit im Landkreis Northeim. Der ausführliche Jahresgesundheitsbericht 2023 kann auf der Seite des Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienstes auf der Webseite des Landkreises Northeim eingesehen werden (landkreis-northeim.de/kujd).

Weitere Aufgaben des Gesundheitsamtes

Viele sind mit dem Gesundheitsamt erstmals während der COVID-19-Pandemie in Berührung gekommen, da dieses eine tragende Rolle bei der Bewältigung des Ausbruchsgeschehens eingenommen hat. Auch bei anderen, weniger verbreiteten Infektionskrankheiten wird das Gesundheitsamt aktiv, z.B. bei Masern- oder Hepatitis A-Ausbrüchen. 

Das Aufgabenspektrum eines Gesundheitsamtes ist darüber hinaus breit gefächert und umfasst auch Beratung und Unterstützung beispielsweise von Schwangeren, daneben Kita- und Einschulungsuntersuchungen, Kontroll- und Überwachungsaufgaben im Bereich von Krankenhäusern und die Beratung der Politik. 

Weltweit ist man auf leistungsfähige Gesundheitsämter angewiesen, um gesundheitliche Gefahren für die Bevölkerung schnell erkennen und ihnen begegnen zu können. Um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern bzw. diese zu erhalten und Krankheiten entgegenzuwirken, sind vorbeugende Maßnahmen wichtig.