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Samstag, 03. Mai 2025 Mediadaten
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Uslar (red). Elternarbeit ist vor allem eine Frage der Haltung – das weiß Thekla Gudjons aus dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Uslar. Als Bereichsleiterin mehrerer Kinderdorffamilien und Wohngruppen ist sie Ansprechpartnerin für viele Belange: Sie steht in engem Austausch mit den Jugendämtern, begleitet Neuaufnahmen, Rückführungen und wirkt an Zielsetzungen in der Arbeit mit Jugendhilfekindern mit.

Wenn ein Kind oder Jugendlicher im Kinderdorf ankommt, ist zunächst alles neu. Die jungen Menschen haben meist eine bewegte Vergangenheit hinter sich, in der es ihnen aus unterschiedlichsten Gründen an Struktur, Zuwendung und Unterstützung fehlte. Kinderdorffamilien oder Wohngruppen bieten ihnen nun Verlässlichkeit in all diesen Bereichen – mit professioneller und liebevoller Begleitung auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

Eltern bleiben wichtige Bezugspersonen

Trotz belastender Erfahrungen im bisherigen Zuhause bleibt bei vielen Kindern die Sehnsucht nach ihren leiblichen Eltern bestehen – eine emotionale Bindung, die nicht einfach abreißt. „Auch die Eltern haben ihre Kinder nicht bewusst vernachlässigt“, erklärt Thekla Gudjons. Oft seien sie mit ihrer eigenen Lebenssituation überfordert, kämpften mit psychischen, sozialen oder wirtschaftlichen Problemen und hätten Schwierigkeiten, sich selbst zu organisieren.

Mit einem weit verbreiteten Vorurteil räumt Gudjons entschieden auf: „Man stellt sich immer vor, das Jugendamt komme und reiße Kinder dramatisch aus ihren Familien – das ist zum Glück heute eher die Ausnahme.“ Zwar gebe es auch solche akuten Notfälle, doch in der Regel seien langfristige Hilfeprozesse entscheidend. Zunächst würden ambulante Unterstützungsmaßnahmen greifen – erst wenn diese nicht ausreichen, kommt eine stationäre Unterbringung infrage. Häufig seien es sogar die Eltern selbst, die diesen Schritt mittragen.

Das Ziel vieler Maßnahmen ist klar: die Rückführung der Kinder in ihre Herkunftsfamilien. Deshalb werden die leiblichen Eltern auch nach der Aufnahme ihrer Kinder in das stationäre Hilfesystem weiterhin als zentrale Bezugspersonen betrachtet und aktiv in die pädagogische Arbeit eingebunden.

Gesetzlicher und systemischer Auftrag

Diese Haltung hat nicht nur fachliche, sondern auch gesetzliche Grundlagen: Das Sozialgesetzbuch räumt dem „Elternsein“ als verfassungsrechtlich geschütztem Gut einen hohen Stellenwert ein. Im Kinderdorf Uslar wird dies konkret gelebt: Die systemische Perspektive stellt die Herkunftsfamilie als integralen Bestandteil des Umfelds eines Kindes in den Mittelpunkt.

Elterngespräche finden regelmäßig statt – in Frequenz und Form individuell an die Situation des Kindes angepasst. Ziel ist es, Beziehungen zu stärken, familiäre Bindungen zu festigen und gemeinsam Perspektiven zu entwickeln. Nicht das „Problemverhalten“ des Kindes steht im Vordergrund, sondern das System Familie als Ganzes. Eltern werden nicht ausgegrenzt, sondern als Teil der Lösung eingebunden.

So wird die Elternarbeit im Kinderdorf Uslar zu einem entscheidenden Baustein, um Kindern und Jugendlichen neue Chancen zu eröffnen – mit dem langfristigen Ziel, ein sicheres, selbstbestimmtes und familiär eingebundenes Leben zu ermöglichen.

Foto: Albert-Schweitzer-Familienwerk

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