Katlenburg (red). Im Rahmen der „Katlenburger Streuobstwochen 2025“ lud der BUND Naturerlebnis Katlenburg zu einer Vortragsreihe unter dem Motto „Streuobstwiesen – Oasen der Artenvielfalt“ ein. Der zertifizierte Wald- und Streuobstpädagoge Helmut Schröder vermittelte den Teilnehmenden, wie wichtig diese Biotope für Umwelt, Ernährung und Biodiversität sind.
Verlorene Kulturlandschaft mit großem Wert
Streuobstwiesen prägten bis in die 1950er Jahre das Bild vieler Dörfer. Doch im Zuge der intensiven Landwirtschaft und der Ausweisung neuer Baugebiete verschwanden zahlreiche Flächen. Damit ging auch ein bedeutender Lebensraum verloren – unter anderem für gefährdete Arten wie den Steinkauz oder verschiedene Wildbienenarten.
Engagement für Natur und Nachhaltigkeit
In seinen Impulsvorträgen beim Landfrauenverein Nörten-Hardenberg und bei der Michaelis-Kirchengemeinde im Rhumetal sprach Helmut Schröder über Neupflanzungen, Pflege alter Obstwiesen und den Obstanbau im Wandel der Zeit. Rund 75 Teilnehmende erhielten zudem Tipps zum Wildbienenschutz und durften kostenlos Saatgut für eine eigene Blühwiese mitnehmen.
Erhalt alter Obstsorten
Auf Streuobstwiesen wachsen häufig alte, regionale Obstsorten, die heute kaum noch im Handel erhältlich sind. Viele von ihnen schmecken intensiver, sind besser verträglich und bilden einen wichtigen Genpool für die Züchtung neuer Sorten.
BUND setzt sich für Streuobstwiesen ein
Der BUND Landesverband Niedersachsen engagiert sich seit Jahren für den Schutz und die Neuanlage von Streuobstwiesen. Im „Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen“ haben sich zahlreiche Akteure – darunter Landwirte, Mostereien, Landschaftspflegeverbände, Imker, Jäger, Pomologen, Stiftungen und Privatpersonen – zusammengeschlossen.
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.streuobstwiesen-bündnis-niedersachsen.de.
Naturbildung und kommunale Verantwortung
Auch Kommunen können Streuobstwiesen als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahme für Eingriffe in die Natur nutzen. Wichtig ist dabei eine langfristige Pflegeplanung. Schröder regte an, Schulen und Ganztagsangebote stärker einzubeziehen, um Kinder für den Naturschutz zu begeistern.
Weitere Ideen und Informationen zum ehrenamtlichen Engagement bietet www.bund-naturerlebnis-katlenburg.jimdoofree.com.
Foto: Helmut Schröder