Northeim (red). Sechs Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohnhäusern im Landkreis Northeim, die besonders energieeffizient saniert oder gebaut haben, sind am 27. November 2025 mit der „Grünen Hausnummer“ ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Northeim vergeben.
Rund 30 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland entstehen im Gebäudebereich. Durch energetische Verbesserungen lässt sich dieser Ausstoß deutlich reduzieren. Vom 1. September bis 12. Oktober konnten Bewerbungen für die Grüne Hausnummer eingereicht werden, insgesamt gingen 13 Bewerbungen ein. Energieberater Jannis Brünjes prüfte die Unterlagen und die Nachweise für die Effizienzstandards. Sechs Bewerbungen erfüllten die Kriterien: Entweder wurde ein Effizienzhausstandard erreicht oder Einzelmaßnahmen nach den Förderprogrammen von Kreditanstalt für Wiederaufbau oder Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle umgesetzt.
Energetisch aufgewertete Bestandsbauten
Alle ausgezeichneten Gebäude sind Bestandsbauten aus den Jahren 1870 bis 1978, die umfassend energetisch saniert wurden. Um die Effizienz zu steigern, wurden unter anderem Fassaden, Dächer oder Geschossdecken gedämmt, Fenster energetisch ertüchtigt und moderne Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien installiert. Teilweise kommt zusätzlich Photovoltaik zum Einsatz. Nicht jedes Gebäude erhielt alle Maßnahmen, doch überall wurde ein wesentlicher Anteil umgesetzt.
Erreichte Effizienzstandards
Durch die Sanierungen erreichten die Gebäude die Effizienzhausstandards 55 EE, 70, 70 EE und 100. Diese Werte geben an, wie viel Primärenergie ein Haus im Vergleich zu einem Referenzgebäude benötigt. Effizienzhaus 100 entspricht dem Neubaustandard. Das Kürzel EE weist darauf hin, dass ein definierter Anteil der Energieversorgung über erneuerbare Energien erfolgt.
Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
Martina Rode, Fachbereichsleiterin Kreis- und Regionalentwicklung, betonte bei der Verleihung im Northeimer Kreishaus die Bedeutung des Klimaschutzes und die zentrale Rolle des Gebäudebereichs. Sie dankte allen Bewerberinnen und Bewerbern für ihr Engagement.
Ausgezeichnet wurden Andreas Fritsch und Andrea Fritsch-Kobisch (Northeim), Bernhard Bülk (Hardegsen), Simone und Sebastian Harms (Moringen), Johannes Martynkewicz (Katlenburg-Lindau) sowie Jochen Heynold und Gabriele Bauer mit zwei Gebäuden in Northeim. Im Anschluss gab es anhand von ausgestellten Gebäudesteckbriefen einen regen Austausch über Möglichkeiten der energetischen Sanierung. Heynold riet Interessierten, frühzeitig Energieberatung und fachkundige Planung in Anspruch zu nehmen.
Weitere Informationen
Einen Überblick über Förderprogramme für energetische Bau- und Sanierungsmaßnahmen gibt es unter www.klimaschutz-niedersachsen.de/foerderprogramme/hauseigentuemer.
Informationen zum Energiesparen bietet die Verbraucherzentrale Niedersachsen unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/energieberatung.
Foto: Landkreis Northeim