Northeim (lpd). Wie soll eine Erwachsenengeneration ihren Kindern und Jugendlichen einen kompetenten Umgang mit Internet und Smartphones vermitteln, wenn sie selbst komplett ohne groß geworden ist? Eine Onlineveranstaltung des Netzwerkes „Jugendschutz – und Du? will Eltern Hilfestellungen in der Medienerziehung und Argumente für zu Hause geben.

Gerade in Zeiten der Pandemie erlangt diese Frage aufgrund häufig steigenden Medienkonsums neue Brisanz. Aus diesem Grunde veranstaltet das Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“ eine Online-Veranstaltung mit dem Titel: „Whatsapp, Instagram und Snapchat: Was geht uns Eltern das an?“

Die Veranstaltung ist kostenlos und findet statt am Mittwoch, 24. März von 19 bis 20.30 Uhr. Anmeldungen sind bis zum 23. März erforderlich per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, damit der Einwahllink für die Veranstaltung zugesandt werden kann.

Moritz Becker von „smiley – Verein zur Förderung der Medienkompetenz e. V.“ ist Sozialpädagoge, Eltern-Medien-Trainer und „nebenbei“ selbst Vater und führt durch die Veranstaltung. Kindern und Jugendlichen fehlen die Vorbilder in der Mediennutzung und Schule und Eltern fehlen die Vorbilder in der Medienerziehung. Ständig verändert sich das Medienangebot: War gestern noch die Rede von Facebook, fragen sich viele Eltern heute, was Snapchat ist. Er will unter anderem erklären, wie es tagtäglich in manchen Fällen zu über 1.500 Nachrichten bei WhatsApp und Snapchat kommen kann.

Um Medienverhalten beurteilen zu können, muss verstanden werden, warum manche Nutzer ohne Rücksicht auf die eigene Privatsphäre andere an ihrem Leben in sozialen Netzwerken teilhaben lassen. Um problematisches Verhalten zu erkennen, müssen Phänomene wie Cybermobbing mit ihren Ursachen und Wirkungen realistisch eingeschätzt werden können.

Auf sehr nachvollziehbare, bisweilen nachdenkliche, aber auch auf überaus unterhaltsame Art und Weise stellt Moritz Becker, der zudem Lehrbeauftragter an der Universität Hannover und freiberuflich unter anderem für die niedersächsische Landesmedienanstalt tätig ist, in dieser Online-Veranstaltung die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen dar, gibt Hilfestellungen in der Medienerziehung und Argumente für zu Hause.

Während der Veranstaltung wird der Chat betreut, sodass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv eingebunden sind und auch im Anschluss die Möglichkeit besteht, in die Diskussion zu gehen.

Auch weiteres Fachpersonal aus dem Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“ steht für Fragen zur Verfügung. Finanziert wird die Veranstaltung vom Verein „FIPS e. V. – Für Integration, Prävention und Sozialarbeit e. V.“ aus Einbeck, der seit knapp zwanzig Jahren Maßnahmen zur Präventionsarbeit fördert, organisiert und durchführt.

Im Landkreis Northeim arbeiten der erzieherische Kinder- und Jugendschutz des Landkreises, das Präventionsteam der Polizeiinspektion Northeim und die Suchtberatungsstelle der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH als Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“ seit vielen Jahren zusammen, um fortlaufend für die Einhaltung der Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes zu sensibilisieren. Dabei bezieht man sich nicht ausschließlich auf den Konsum von Suchtstoffen, sondern auch auf die Nutzung von Medien. Dieses Thema betrifft immer wieder und fortlaufend Eltern mit der Frage, welche Form und welcher Umfang der Nutzung von Smartphone, Laptop und Co. noch unbedenklich sind und welche Funktion digitale Kommunikationswege und soziale Medien für Jugendliche haben.

Foto: red